Finanzplan
Durch die Erstellung eines Finanzplans für die ersten drei bis fünf Jahre wird es Unternehmensgründern und potentiellen Investoren ermöglicht einzuschätzen, inwieweit das geplante Geschäftsvorhaben finanziell tragfähig ist. Die Ausarbeitung der Finanzplanung kann erst begonnen werden, nachdem die Strategie der Unternehmensentwicklung genau definiert ist. Denn jede geplante Aktivität ist mit Ein- oder Auszahlungen verbunden. Diese beiden Zahlungsströme werden erfasst und einander gegenübergestellt. Daraus gehen die Ergebnisse der Liquiditätsplanung sowie der Gewinn- und Verlustrechnung hervor.
In der Praxis ist die Finanzplanung der Teil eines aussagefähigen und überzeugenden Geschäftsplans, bei dem die meisten Fehler passieren. Der Grund der Fehler liegt meist am mangelnden Interesse der Unternehmensgründer und deren nicht ausreichenden betriebswirtschaftlichen Kenntnisse. Unternehmer mit mangelnden Kenntnissen sollten die Erstellung des Finanzplans unbedingt mit einem kompetenten Fachmann angehen. Das kann der Steuerberater, Unternehmensberater oder ein Wirtschaftsprüfer sein. Im Allgemeinen ist es sinnvoll die Bank von vornherein in die Finanzplanung mit einzubeziehen. Obwohl Kapitalgeber sehr an einer guten Finanzplanung interessiert sind, sollte man sich auch in dieser auf die wesentlichen Zahlen beschränken und Tabellen und Berechnungen nicht den Geschäftsplan dominieren lassen. Im Textteil des Geschäftsplans hat man noch Spielräume diesen selbst zu gestalten. Bei der Erstellung des Finanzplans jedoch sollte man dem hier vorgestellten Schema folgen, da die Mitarbeiter in Beteiligungsgesellschaften und Banken darin geschult sind, die hier erläuterten Berechnungsschemata zu beurteilen. Im Normalfall bestehen sie auch darauf, dass ihnen diese vorgelegt werden. Eine Finanzplanung umfasst:
- eine Liquiditätsplanung,
- eine Gewinn- und Verlustrechnung, auch Erfolgs- und Rentabilitätsrechnung genannt,
- eine Bilanz,
- eine Investitionsplanung
- eine Rentabilitätsplanung
- Erfolgskennzahlen wie Eigenkapitalrentabilität, Liquidität und andere.
Bestehende Unternehmen müssen zusätzlich zu den zukunftsbezogenen Unterlagen auch die Bilanzen und die Gewinn- und Verlustrechnung der letzten drei bis fünf Jahre vorlegen. Dabei haben sich in der Praxis die Unterteilung des Planungszeitraums der Liquiditätsplanung im ersten Jahr in Monatsangaben, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanzen sowie der Erfolgskennzahlen in Jahresangaben als sinnvoll erwiesen. In der Finanzplanung können niemals alle Berechnungen dargestellt werden, da 10 bis 12 Seiten als vorgegebener Maximalumfang, nicht überschritten werden sollen. Deshalb ist es notwendig diese in übersichtlichen Tabellen zusammenzufassen. Nebenrechnungen werden trotzdem immer erstellt und bereitgehalten, denn wenn ein Kapitalgeber sich zur Investition in das Vorhaben entschließt, wird er diese einsehen wollen.
Die gesamte Finanzplanung sollte mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms erstellt werden. Darin können spätere Veränderungen problemlos durchgeführt werden. Zusätzlich vereinfachen solche Programme die Möglichkeit der Berechnung einer eher schlechten, einer eher guten und der wahrscheinlichsten Umsatzentwicklungen. Dies fordern manche Investoren um einen Eindruck über die finanziellen Auswirkungen von Abweichungen am geplanten Umsatz zu bekommen.